Elektronischer Komposter für die Küche bei Indigogo
Komposthaufen gibt es ja schon viele Jahrhunderte - wer hätte gedacht dass sich das Prinzip hier noch einmal entscheidend verändern wird? Eine Crowdfounding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo will nun das Geld zur Finanzierung eines elektronischen "Food Recyclers" sammeln.
Das Prinzip des "ZERA Food Recycler" ist dabei ähnlich wie in einem Komposthaufen, allerdings wird durch Wärme und das Zerkleinern der eingeführten Abfälle der Prozess des Kompostierens enorm beschleunigt, so dass man schon nach 24 Stunden den aus den Abfällen umgewandelten Humus entnehmen und für die eigenen Pflanzen verwenden kann. Daher Stammt der Name "Food Recycler", denn aus alten Essenresten könnt ihr so quasi neue Lebensmittel anbauen und habt damit eine Art Kreislauf.
Besonders hervorgehoben wird nicht nur dieser enorm schnelle Umwandlungsprozess (bei anderen Kompostern dauert das mehrere Wochen) sondern auch, dass alle Arten von biologischen Abfällen also auch Fleisch, Eier oder Fisch hier eingefüllt werden können. Bei herkömlichen Kompostern wird dies in der Regel nicht empfohlen. Kosten soll das Gerät dann um die 1.000 € und wird elektronisch betrieben. Hier könt ihr euch die Kampagne ansehen.
Macht elektronisches Kompostieren Sinn?
Generell also eine tolle Idee, allerdings werfen sich hier einige Fragen auf. Der Zara Food Receycler verbraucht Strom! Sollte eure Energie also nicht aus der eigenen Solaranlage, eurem Windrad oder ähnlichem stammen, mussman die Frage stellen ob das überhaupt wirtschaftlich ist. Auch stellt sich natürlich die Frage, wer den eigentlich täglich neuen Humus benötigt. Ist es notwendig dass man diesen innerhalb von 24 Stunden erhält? Das ist zwar wunderbar schnell, aber bisher hat man selten gehört das es Menschen mit einem plötzlich auftretenden Humusbedürftnis gibt.
Natürlich lässt sich dieser Sammeln, allerdings könnte der Prozess ja dann auch gleich länger dauern und dann auf Energie verzichten. Auch hervorgehoben wird der Vorteil, man könne das Gerät in der eigenen Wohnungstehen haben und das Prinzip sei so endlich für Personen ohne Garten verfügbar. Doch mal ganz ehrlich: Wer keinen Garten hat, hat auch nur einen geringen Bedarf an Humus und jeder der wiederum über einen Garten verfügt kann auch den viel umweltschonenderen, herkömlichen Weg der Kompostierung verwenden wie Menschen es schon seit Ewigkeiten tun.
Auch gibt es sogar Wege wie man auf dem Balkon(falls vorhanden) oder sogar auch in der Küche Kompost ohne elektrische Energie herstellen kann. Diese beiden Wege werden im Folgenden vorgestellt.
Kompost auf dem Balkon
Wer einen Balkon hat, für den ist natürlich der naheoliegendste Gedanke einen Kompostbehälter dort an der frischen Luft zu platzieren. Hier bieten sich ähnliche Möglichkeiten wie im eigenen Garten, allerdings muss hier natürlich etwas platzsparender vorgegangen werden. Dazu gibt es gute Kompostbehälter für den Balkon zu kaufen, z.B. hier, oder man versucht sich im Eigenbau, was oft leichter ist als man sich denkt.
Kompost in der Küche: Bokashi
Eine Methode der Kompostierung in der eigenen Küche nennt sich "Bokashi" und stammt aus Japan. Hierbei wird in einem speziellen geschlossenem Behälter der Kompost eingefüllt. Im Gegensatz zu anderen Kompostbehältern ist dieser luftdicht verschlossen und verströmt so keine unangenehmen Gerüche in der Küche (auch wenn man davon ausgehen kann, dass dies beim Einfüllen neuer Abfälle nicht funktioniert und dies dann immer mit Lüften verbunden sein dürfte).
Dem Kompost wird noch eine spezielles Granulat mit Microbakterien beigegeben das den Kompostierungsprozess beschleunigen soll. Ganz besonders: am Boden hat der Bukashi einen Hahn, wo man Flüssigkeit ablaufen lassen kann die sich am Boden sammelt. Diese soll dann als flüssiger Dünger, aber auch als natürlicher Abflussreiniger verwendet werden können. Für die Verwendung als Flüssigdünger empfieht sich eine weitere Verdünnung mit Wasser.
Kaufen kann man Bokashi-Eimer zb. hier und dazu passend auch die Mikoorganismen, das sogenannte Bokashi-Ferment hier.
Kompost im Garten: Oldie but Goldie
An einem Punkt gibt esabernichts zu rütteln: wer einen eigenen Garten hat, findet keine Ausrede hier keinen Komposthaufen anzulegen. Es gibt so viele verschiedene Behälter mit allen erdenklichen Zusatzfunktionen die einen vor den oft genannten Nachteilen wie wie Geruch, oder dass Tiere angezogen werden, schützen. Vieles davon ist auch überhaupt nicht relevant solange der Garten groß genug ist.
In diesem Sinne: beschäftigt euch mal mit dem Thema Kompostierung, villeicht findet ihr auch für euch ein tolles Anwendungsgebiet. Und falls dasalles nichts für euch ist, verwendetwenigsten eine Biomülltonne und trennt euren Müll ordentlich. Denn aus dem Bioabfall aus deutschen Haushalten wird Biogas hergestellt.
Viel Spass und Erfolg beim Kompostieren!
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