Lohnen sich Energiesparlampen - auch unter Umweltgesichtspunkten?

Auf den ersten Blick wirken die Vorzüge der Energiesparlampe gegenüber der Glühbirne einleuchtend: Eine Stromersparnis um bis zu 80 %, eine um bis zu 15 mal längere Lebensdauer und ein reduziertes Brandrisiko aufgrund geringerer Wärmeentwicklung. Doch sind Energiesparlampen tatsächlich so effizient und damit umweltschonend, wie die Hersteller behaupten?

Energiesparlampen benötigen bei gleicher Lichterzeugung bis zu 5 mal weniger Energie als Glühbirnen. Eine Energiesparlampe mit beispielsweise 20 Watt entspricht also einer Glühbirne mit 100 Watt. Die Anschaffungskosten einer Energiesparlampe (zwischen 1,30 und 10 Euro) sind zwar bis zu 5 mal höher als die einer Glühbirne – doch auf die Lebensdauer umgerechnet lassen sich mit deren Einsatz bis zu 70 Euro an Energiekosten einsparen. Auf den ersten Blick klingen derartige Zahlen überzeugend. Betrachtet man jedoch die Tatsache, dass laut Bundesumweltministerium der Anteil der Beleuchtungskosten am Gesamtstromverbrauch eines Privathaushaltes gerade mal bei knapp 1,5 % liegt, fällt die Energieeinsparung im Großen und Ganzen kaum ins Gewicht.

Da Energiesparlampen für eine lange Brenndauer ausgelegt sind, sind sie zudem nicht für jeden Wohnbereich geeignet. Werden sie für Bereiche, in denen das Licht weniger als zwei Minuten brennt und häufig an- und ausgeschaltet wird, eingesetzt, sind sie völlig unrentabel. Denn durch das häufige An- und Ausschalten verringert sich nicht nur die Lebensdauer, sondern sie verbrauchen für die ständigen Startvorgänge auch mehr Strom.

Bedenklicher Schadstoffgehalt

Energiesparlampen sind, wie ihr Name bereits avisiert, eingeführt worden, um den Energieverbrauch zu verringern und somit die Umwelt zu schonen - so wurde es jedenfalls von Seiten der Politik begründet. Merkwürdigerweise enthalten Energiesparlampen jedoch in geringen Mengen hochgiftiges Quecksilber. Werden sie fälschlicherweise mit dem Hausmüll entsorgt, gelangen auf lange Sicht Tonnen an giftigem Quecksilber in die Umwelt. Falls keine Art „Pfand“ (wie bereits in der Politik diskutiert) eingeführt wird, werden viele Konsumenten ihre ausgedienten Energiesparlampen auf diesem Wege entsorgen, statt sie korrekterweise in den Sondermüll zu geben. Einige Energiesparlampen sondern zudem giftige Stoffe wie Phenole ab, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Austausch nicht unproblematisch

Energiesparlampen sind in gewisser Weise nichts anderes als die vertrauten Leuchtstoffröhren - nur in einer kompakteren Form und mit einem 27er oder 14er Schraubgewinde versehen. Von daher stehen zahlreiche Verbraucher vor dem Problem, dass Energiesparlampen samt Sockel andere Eichmaße als klassische Glühbirnen besitzen und ein Austausch somit nicht unproblematisch ist. Insbesondere Energiesparlampen in Glühbirnenform passen nur selten in alte Lampenschirme hinein. Ein Austausch der Lampenschirme kann - wenn überhaupt möglich und erwünscht - kostspielig sein.

Zudem ist Geduld gefragt: Bis zum Erreichen der vollen Leuchtkraft vergehen bei Energiesparlampen zwischen 30 und 120 Sekunden. Rote Farbtöne werden zudem schlecht wiedergegeben - insgesamt wirkt ihr Licht kalt.

Alternativen zur Energiesparlampe

Hier kommen vor allem Halogenstrahler und LEDs infrage. Erstere werden ebenso wie die Glühbirne jedoch ab 2016 fast gänzlich verboten sein, und LEDs sind für viele Verbraucher zu kostspielig.

Fakt ist, dass seit dem 1. September 2012 nur noch Glühbirnen mit der Mindestenergieeffizienzklasse C verkauft werden dürfen. Da Glühbirnen jedoch die Anforderungen dieser Klasse nicht erfüllen können, dürfen keine Glühbirnen mehr erzeugt und verkauft werden.

Abschließend stellt sich die Frage, ob Energiesparlampen tatsächlich der Umwelt zuliebe eingeführt wurden. Zweifellos zieht deren Einführung höhere Umsätze für die Leuchtmittelindustrie nach sich. Welche Gründe sich tatsächlich hinter der EU-Verordnung zur Abschaffung der Glühbirne verstecken, ist und bleibt Spekulation.